Wolfgang Günther hat als Dozent an den Schulen des deutschen Buchhandels in Frankfurt vierzig Jahre lang Generationen von Buchhändlern für die englische Literatur begeistert.
WOLFANG GÜNTHER : WEGE INS WUNDERLAND
„Wege ins Wunderland“ ist eine lebendige, spannende Literatur- und Zeitgeschichte über die großen englischen Kinderbuchautoren, die uns alle mit ihren Geschichten bezaubert haben. Die Lebensgeschichten, verbunden mit Inhaltsangabe und Interpretation von Lewis Carroll (Alice im Wunderland), J.M.Barrie (Peter Pan), R.L. Stevenson (Die Schatzinsel), R. Kipling (Dschungelbuch), K. Grahame (Wind in den Weiden), A.A. Milne (Pu, der Bär), E. Nesbit (Die Kinder von Arden), F.H. Burnett (Der geheime Garten), H. Lofting (Dr. Dolittle), P.L.Travers (Mary Poppins) J.K. Rowling (Harry Potter), eröffnen jene Wege, auf denen die weltberühmten Geschöpfe ihrer Phantasie ins Wunderland gelangten, von Alice bis zu Harry Potter - dem erfolgreichsten Titelhelden unserer Tage. Thema und Anlage des Buches entsprechen den einschlägigen Zielsetzungen mehrerer Arbeitsgemeinschaften, an denen durchweg junge Auszubildende des deutschen Buchhandels teilnahmen. Ihnen dankt der Autor für viele nützliche Fragen, Hinweise und Anregungen. ISBN- 13stellig 978- 3-939367-00-1 Um es vorwegzunehmen: Dieses Buch ist eine Fundgrube!
Unentbehrlich für alle, die sich mit englischer Literatur, insbesondere
englischer Kinder- und Jugendliteratur befassen. Äußerst
kenntnisreich führt Wolfgang Günther in die Wunderwelten ein,
die Autorinnen und Autoren der letzten 150 Jahre in Großbritannien
für ihre Leser geschaffen haben. Dabei geht er so vor, dass er
die oft mit liebevollen Details angereicherte Biografie eines Autors
an den Anfang stellt und vor diesem Hintergrund die Besonderheit des
jeweiligen Buches entfaltet. Mir gefällt dieser biografische Zugang,
gibt er doch die Möglichkeit sowohl historischen Kontext als auch
persönliche Lebenswelt des Autors einzubeziehen und so das Verständnis
auch für die Bücher zu wecken, die heute als nicht mehr zeitgemäß
empfunden werden. Dass gerade etliche dieser Bücher zu ihrer Zeit
aufklärerisch und sozialkritisch waren und von den Visionen einer
besseren Welt bestimmt wurden, ist dabei besonders interessant. JULIT Arbeitskreis für Jugendliteratur, Nr.4/06 Liest sich wie ein Roman: 40 Jahre Lehrtätigkeit als Dozent an den Schulen des Deutschen Buchhandels gerinnen in Wolfgang Günthers „Wege ins Wunderland“ (Edition Martin Gold) in einer locker geschriebenen Literatur- und Zeitgeschichte über britische Kinderbuchautoren. Mit großer Detailkenntnis und psychologischem Feingefühl entwirft Günther Lebensbilder, die äußerst aufschlussreich für die Werke sind – eine lohnenswerte Fundgrube auch für Buchhändler. Börsenblatt des Deutschen Buchhandels Spezial-Heft Kinder- und Jugendliteratur September 2006 Kinderbuchklassiker Für die allgemeine Literaturwissenschaft ist es selbstverständlich,
Werk Wolfgang Günther, 40 Jahre lang Dozent an den Schulen
des Deutschen Schon bald taucht man in schicksalsgeladene, wechselvolle
Biografien ein Wechselvolle Liebesbiografien und rastlose Reisetätigkeit
charakterisieren Bulletin Jugend & Literatur 12/ 2006 Rezension Heide Germann Nicht immer sind Bücher über Bücher so unterhaltsam wie dieses, geschrieben von Wolfgang Günther, der 40 Jahre lang Dozent an den Schulen des Deutschen Buchhandels in Frankfurt/ Main war. Sein Schwerpunkt: englische Literatur. Im fundiert informativen Plauderton (was sich keineswegs widerspricht!) nimmt er 11 englische Kinderklassiker nebst Autoren (Carroll, Barrie, Stevenson, Kipling, Grahame, Milne, Nesbit, Burnett, Lofting, Travers und Rowling) unter die Lupe. Er skizziert Wesenart, Familiäres, Zeit und Milieu der Dichter, folgt Lebenswegen und – wirren, knüpft Bezüge zum Werk. Er umreißt punktuell Handlung, charakterisiert und hinterfragt Wesen und Tun der Buchhelden und ihre Wirkung auf Leser. Er analysiert Buchkompositionen und Motive, markiert Zeitbezüge, neue Akzente, Rezeption und Wirkungsgeschichte. Eine „nur“ kleine Auswahl, die es in sich hat! Sie ist weniger Leitfaden à la „Was soll mein Kind lesen“, vielmehr ein facettenreiches Werk für (Berufs-) Einsteiger wie Kenner, das Wissen vermittelt, Feingefühl für Buchbotschaften und Interpretation weckt und Lust macht, Klassiker neu zu lesen. ID 18/ 06 –BA 6/06 |
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Inhaltsverzeichnis Vorwort: Eigentlich... |
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Vorwort ... müsste der Untertitel dieses Buches anders lauten, nämlich:
Darüber hinaus hat Alice nicht nur einer Vielzahl wichtigtuerischer
Großsprecher die kleine Stirn geboten und dabei sogar einem Paar
(fast) waschechter Royals zu verstehen gegeben, wie lächerlich
sie doch seien. Sie hat es, sehr spielerisch und nahezu nebenbei, auch
fertiggebracht, eine Reihe von Regeln zu brechen, die ehedem als ehern
und unumstößlich galten. Die fingen alle entweder so an: Schlicht gesagt bedeutete das: Dergestalt war ein Rollenspiel vorgegeben, auch und gerade in der mehr und mehr gedeihenden Kinder - und Jugendliteratur des 19. Jahrhunderts. Die Haus - und Puppenmütterchen auf der einen, die kecken Jungmänner auf der anderen Seite. Kleine Erwachsene, die sich zwar noch nicht als solche verstehen konnten, aber doch zu begreifen hatten, dass es die großen Erwachsenen waren, die ihnen in solchen Büchern ihr Leben vorschrieben. Alice folgt nicht solcher Vorschrift - sie setzt sie außer Kraft. Sie spaziert, ein besonnenes und durchaus auch höfliches kleines Mädchen, durch die Wunderwelt, in die sie gefallen (und die ihr zugefallen) ist, genießt ein bisschen deren Verrücktheiten und erwehrt sich nach Kräften aller Zumutungen, wobei diese oft genug an die Beschwernisse jener wirklichen Welt erinnern, die ja, wie wir schon wissen, die Welt der Erwachsenen ist - zumindest, bis Alice in sie zurückkehrt. Denn da nimmt sie ihre Träume mit und etwas von dem neuen Bewusstsein, mit dem sie im Anderswo beschenkt worden ist und wovon sie ein Weniges sogar an die ältere Schwester weitergeben kann.
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